St. Markus-Liebfrauen von den Anfängen bis heute

Ursprüngliche Kirchengemeinde:

Wann gab es die ersten Christen in Eislingen? Schon im 7.Jahrhundert! Das bezeugen die Funde aus den Alamannengräbern - unter anderem Goldblattkreuze - unweit nordöstlich der St.-Markus-Kirche unter dem heutigen Gebäude der Pestalozzischule. Dieser Fund wurde 1957 entdeckt.

861 wird das Eislinger Gebiet erstmals in einer Überlieferung „Isininga“ genannt – nach dem alamannischen Sippenältesten Isino. Mit hoher Wahrscheinlichkeit darf angenommen werden, dass die Siedlung damals schon einen einfachen, kleinen Kirchenbau hatte. Dieser fand in den Jahrhunderten mehrere Nachfolgekirchen, doch wohl stets am gleichen Ort, wovon der Turm der St.-Markus-Kirche (12. Jh.) an der Kirchstraße Zeugnis gibt.

Als eigene Pfarrei tritt die Gemeinde 1348 erstmals auf.1884 beschloss man die alte Kirche, weil sie zu klein geworden ist, westlich des Turms abzubrechen und eine neue Kirche östlich des Turms zu errichten. Diese heutige St.-Markus-Kirche wurde 1893 eingeweiht. Für den Pfarrer und die 1417 Katholiken in Großeislingen (1890) eine große Leistung!

Im Jahr 1994 kamen die Katholiken des Eislinger Teilortes Krummwälden von ihrer bisherigen Zugehörigkeit bei St. Margaretha in Salach, zur Markusgemeinde.

 Gründung einer weiteren Kirchengemeinde:

Aus kirchlicher bzw. konfessioneller Sicht liegt Eislingen am Ende eines katholischen „Gürtels“, der sich von Ellwangen über Schwäbisch Gmünd und Rechberg durch das sonst überwiegend evangelische Württemberg zieht.

Die beiden ursprünglichen Ortschaften Eislingens waren herrschaftlich und damit konfessionell getrennt: Großeislingen war überwiegend katholisch, während Kleineislingen überwiegend evangelisch geprägt war.

Im Verlauf des 19. und frühen 20. Jahrhunderts änderte sich dies: immer häufiger gab es Protestanten nördlich und Katholiken südlich der Fils. Kirchlich gehörte man also als Katholik in den Nachbarort Großeislingen zu St. Markus, so wie auch die Katholiken aus Holzheim und anderen Dörfern.

Durch die wachsende Gemeinde südlich der Fils dachte man schon sehr bald an einen Kirchenbau: 1924 wurde bereits ein Bauplatz gekauft, 1930 der zugehörige Kirchenbauverein gegründet. Eine neue Kirche ließ allerdings noch lange auf sich warten. 1950 wurde in Holzheim sogar eine Notkirche eingerichtet, um den Katholiken im südlichen Teil der wachsenden Kirchengemeinde einen Sonntagsgottesdienst zu ermöglichen.

Endlich kam 1956 wieder Leben in das Projekt: der Kirchenbauverein wurde wiederbelebt und hatte sofort über 700 Mitglieder. 1958 waren dann die Entscheidungen in Rottenburg und in Eislingen gefallen und am Dienstag der Osterwoche wurde mit dem ersten Spatenstich der Bau unserer heutigen Liebfrauenkirche begonnen. Die neue Kirche wurde 1960 eingeweiht.

Eislingen hatte nun mit der Liebfrauengemeinde eine weitere katholische und eigenständige Kirchengemeinde mit eigenen Räten, Gruppen und Strukturen. Viele Menschen, besonders in den Jahren nach dem Krieg, fanden hier auch spirituell eine neue Heimat.

 Vereinigung beider Kirchengemeinden:

In der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurden im Jahr 2005 sogenannte Seelsorgeeinheiten (mehrere Kirchengemeinden wurden zusammengeschlossen unter der Leitung eines Pfarrers) gebildet und die beiden Kirchengemeinden in Eislingen wurden von da an zu einer Seelsorgeeinheit zusammen geführt.

Die enge Zusammenarbeit verschiedener Gruppen und der Kirchengemeinderäte beider Kirchengemeinden von St. Markus und Liebfrauen in einer Seelsorgeeinheit mit einem gemeinsamen Pastoralteam, ermöglichte es beiden Gemeinden in ihrem je eigenen Profil und ihren Traditionen die vielfältigen Verbindungen über die Fils zu nutzen in der Pastoral, wie in der Gruppenarbeit, der Jugendarbeit und der Kirchenmusik.

Am 01.01.2015 wagte man den Zusammenschluss der Kirchengemeinden in Eislingen zu einer. Die neue Kirchengemeinde St. Markus-Liebfrauen war geboren.