Abschied und Neubeginn

Zur Mitteilung der Diözese zum anstehenden Stellenwechsel im Lauf dieses Jahres von Pfarrer Bernhard J. Schmid einige persönliche Worte...

Foto: privat

Liebe Gemeindemitglieder von St. Markus – Liebfrauen!

Diese Woche fiel die Entscheidung, dass unser Bischof mir auf meine Bewerbung hin die Stelle als Pfarrer für die Seelsorgeeinheit Leonberg-Höfingen/Gebersheim verliehen hat. Bis zu den Sommerferien bin ich jedoch weiterhin hier in Eislingen und tue meinen Dienst als Pfarrer hier. Nach einer Auszeit im Herbst werde ich voraussichtlich im Advent meinen Dienst an der neuen Stelle antreten.

Unsere Diözese empfiehlt uns Pfarrern, nach 10-15 Jahren die Stelle zu wechseln. Im Herbst dieses Jahres werden es bei mir bereits 16 Jahre, dass ich hier in Eislingen bin. So lange war ich bisher an keiner anderen Stelle. Daher habe ich mich entschlossen, in diesem Jahr den Wechsel anzugehen und nun ist die Entscheidung gefallen, wohin es für mich Ende des Jahres gehen wird.

Ich muss gestehen, dass der Abschied von Eislingen und Krummwälden mir alles andere als leicht fällt. Nach wie vor bin ich gerne hier und ich habe das Gefühl, dass ich mit den Jahren ein Eislinger geworden bin. So ist der Abschied auch mit Trauer beim mir verbunden, da ich mich mit so vielen Menschen hier, aber auch mit der Gemeinde, dem Ort und der Landschaft verbunden fühle. Vor allem aber bin ich außerordentlich dankbar. Dankbar bin ich für die vielen Menschen in unserer Gemeinde, für Hauptamtliche und Ehrenamtliche. Ich bin dankbar für alles, was in den letzten Jahren durch das große Miteinander gewachsen ist. Die Vereinigung der beiden Kirchengemeinden im Jahr 2015 ist nur ein Beispiel unter vielem.

Bei allem Wunsch zu bleiben, habe ich gespürt, dass es jedoch auch Zeit für mich ist, noch einmal aufzubrechen. Ich bin froh, dass für den Abschied noch Zeit bleibt und freue mich über die gemeinsame Zeit bis zum Sommer, in der ich noch hier bin.

Als ich die Lesungen des vergangenen zweiten Fastensonntags gelesen habe, war ich sehr angesprochen. Zum einen von der Gestalt Abrahams, der in einem deutlich höheren Alter noch einmal aufgebrochen ist und seine Heimat und seine Verwandtschaft zurückgelassen hat. Er tat dies im Vertrauen auf Gott, der die richtigen Wege weist. Und auch das Evangelium vom Berg Tabor hat mich ermutigt: Auch wenn Besonderes sich ereignet, es geht nicht, den Moment festhalten zu wollen, „Hütten zu bauen“, sondern der Weg geht weiter. Sehr berührt hat mich in diesem Evangelium das Wort Jesu, der den erschreckten Jüngern sagt: „Steht auf und fürchtet euch nicht!“ (Mt 17,6). Dieses Wort möchte ich auch an Sie alle weitergeben: Aufstehen, weitergehen ohne Furcht - im Vertrauen: Jesus geht mit. Er ist die Quelle, aus der wir alle leben dürfen (vgl. das Evangelium des dritten Fastensonntags). Durch ihn bleiben wir verbunden.

-Ihr Pfarrer Bernhard J. Schmid-